Der neue Touran bietet nicht nur ein frisches Aussehen und neue Assistenzsysteme. VW verspricht außerdem bis zu 27 Prozent weniger Verbrauch.
Der VW Touran hat eigentlich nichts Besonderes anzubieten: keine Schiebetüren, keine versenkbaren Fondsitze, kein außergewöhnliches Design. Dennoch hat Volkswagen seit 2003 rund 1,13 Millionen Tourans verkauft. Denn der Wagen ist innen wie außen grundsolide, hat sparsame Motoren und vor allem ein üppiges, optimal nutzbares Raumangebot.
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Im August bringt VW den neuen Touran auf den Markt. Front und Heck wurden der aktuellen Optik der VW-Familie angepasst. Die Länge ist mit 4,4 Metern nahezu gleich geblieben, das Kofferraumvolumen (695 bis maximal 1989 Liter) ist ebenfalls unverändert. Allerdings sind im Kofferraum mehr Flächen mit Stoff ausgekleidet, damit die Seiten nicht mehr so schnell zerkratzen – ein Manko des Vorgängers. Die Rücksitze lassen sich mit ein paar Handgriffen umklappen oder ganz ausbauen sowie um 25 Zentimeter in Längsrichtung verschieben. Im Boden versenkbare Sitze wie beim Opel Zafira findet man im Touran nur bei der optionalen dritten Sitzreihe.
Deutlich geringer ist der Verbrauch des Basismotors: Der 1.2 TSI (105 PS, Durchschnittsverbrauch 5,9 Liter pro 100 Kilometer) ersetzt den alten 1.6 (102 PS, Durchschnittsverbrauch 8,1 Liter). Die Modelle 1.4 TSI mit 140 oder 170 PS bleiben im Programm, dafür fällt der 1,9-Liter Dieselmotor weg. Stattdessen kommt der 1.6 TDI mit 90 oder 105 PS. Der stärkste Diesel ist der 2.0 TDI mit 140 oder 170 PS und Commonrail-Einspritztechnik.
80 Prozent aller Touran-Käufer wählen ohnehin eine Diesel-Variante. Mit der hinsichtlich des Verbrauchs optimierten VW-Technologie Bluemotion an Bord verbraucht der 1.6 TDI (77 kW/105 PS) laut Werksangabe im Schnitt nur 4,6 Liter pro 100 Kilometer – kein anderer Van mit sieben Sitzen ist sparsamer. Der Motor wirkt auch unter hoher Last nicht allzu brummig oder angestrengt. Den Spurt von 0 auf 100 Stundenkilometer erledigt der Wagen in noch akzeptablen 12,8 Sekunden, die Elastizität beim Überholen ist zumindest ausreichend.
Teil des Bluemotion-Pakets ist die Start-Stopp-Automatik, die nicht zu empfindlich arbeitet und mit dem Abstellen wartet, bis das Auto auch wirklich zum Stillstand gekommen ist. Ein großer Vorteil im Vergleich zu den Bluemotion-Varianten des VW Golf ist das serienmäßige Sechsganggetriebe. Der quälend lang übersetzte fünfte Gang fällt damit weg, die feinere Getriebeabstufung macht den Van subjektiv spritziger als zum Beispiel den Golf Variant mit gleichem Antriebspaket. Gerade auf der Autobahn lässt sich der Touran sehr kommod und schaltfaul fahren.
Das zweite Spar-Modell ist der 110 kW/150 PS starke Touran 1.4 TSI EcoFuel mit kombiniertem Erdgas-/Benzinbetrieb. Turbo- und Kompressoraufladung verleihen dem Erdgas-Van eine ordentliche Zugkraft und ein gutes Überholvermögen. Unter Last wird der Motor allerdings recht laut, das Anfahren ist etwas ruppig. Im Vergleich zum alten Erdgasmotor von VW ist der neue aber viel weniger phlegmatisch und könnte den Touran EcoFuel nicht nur für Taxichauffeure interessant machen. Im Gasbetrieb verbraucht der Wagen laut Werksangabe nur 4,6 kg Erdgas pro 100 Kilometer, damit betragen die reinen Treibstoffkosten bei aktuell rund 93 Cent pro kg ungefähr 4,27 Euro pro 100 Kilometer. Wenn der 24 kg fassende Erdgastank zur Neige geht, wird automatisch auf den 11 Liter großen Benzintank umgestellt – manuelles Eingreifen ist nicht vorgesehen.
Zur Serienausstattung zählen das Elektronische Stabilitäts-Programm (ESP), elektrische Fensterheber, Klimaanlage, CD-Radio sowie Staufächer unter den Sitzen. Bei der Version Comfortline kommen unter anderem Komfortsitze, Klapptische für die Fond-Passagiere, Tempomat und hintere Parksensoren dazu. Gegen Aufpreis erhält der Touran-Käufer Extras wie die adaptive Fahrwerksregelung DCC (955 Euro), Bi-Xenonscheinwerfer mit Kurvenlicht und Abblendautomatik (1180 Euro) sowie eine neue Version des bekannten Einparkassistenten (720 Euro). Der übernimmt beim Einparken (längs oder quer) die Lenkarbeit und kann den Wagen jetzt auch ausparken. Dazu reichen vorn und hinten je 25 Zentimeter Platz.
Das Basismodell des neuen Touran (1.2 TSI Trendline) ist ab August für 22.400 Euro erhältlich. Der Touran 1.6 TDI Trendline mit BlueMotion-Paket kostet 24.950 Euro. Zum Vergleich: Der Opel Zafira 1.7 CDTi EcoFlex mit 110 PS ist für 22.855 Euro zu haben, der Preis des Ford C-Max 1.6 TDCi mit 109 PS liegt bei 23.275 Euro.