|
本帖最后由 两汉司徒 于 19.5.2011 08:40 编辑
Altersarmut betrifft Millionen http://www.dw-world.de/dw/article/0,,15087270,00.html
Altersarmut betrifft heute schon über sieben Millionen Menschen in Deutschland. Fachleute warnen vor einer Verschärfung der Lage. Eine Regierungskommission sollte Gegenmaßnahmen erarbeiten, wurde aber abgesagt.
Auf dem Herd kochen ein paar Kartoffeln. Dazu gibt es zerstampfte Möhren. In der letzten Woche eines jeden Monats gibt es immer nur Kartoffeln und Möhren. Im Kühlschrank steht noch eine Milch mit abgelaufenem Verfallsdatum aus einer öffentlichen Versorgungsküche, die auch den Salat spendiert hat. Ansonsten liegt in dem Kühlschrank nur noch ein Laib Brot. Dort hält es sich länger. Die Heizung ist bereits seit dem Februar ausgestellt. Für Wärme sorgt ein vierzehn Jahre alter Pullover. So lange ist auch der letzte Urlaub her. Seitdem gab es keine Ablenkungen mehr. Kein Kino, kein Theater.
"Es ist ein Leben ohne Höhen und Tiefen", erzählt Beate Gräbert. Sie ist 72 und wohnt in einer Zwei-Zimmer-Wohnung in Köln. Mehr steht ihr auch nach den geänderten Sozialgesetzen in Deutschland nicht zu. Ihr Mann, den sie lange pflegte, verstarb vor vier Jahren. Ihre beiden Kinder wohnen mehrere hundert Kilometer entfernt und können die alte Dame wegen eigener Arbeitslosigkeit nicht unterstützen. Arbeitslos war auch ihr Mann, ein gelernter Schweißer, fast zehn Jahre lang. Beate Gräbert kämpfte nach der Kindererziehung mit kleinen Nebenjobs um ein Überleben. Viel Rente ist da nicht zusammen gekommen.
Streit über Berechnungsmethoden
Nach Abzug der Miete für ihre Wohnung und den Zuzahlungen für teure Medikamente, die Beate Gräbert benötigt, bleiben jeden Tag nicht einmal zwei Euro zum Leben. Nach Angaben der Weltbank haben rund eine Milliarde Menschen weltweit ein ähnliches Einkommen. Nur leben diese Menschen in Ländern, die als Entwicklungsländer bezeichnet werden. Beate Gräbert lebt aber mitten in Deutschland, einem Land, das zu den reichsten der Welt zählt. Die offizielle Armutsrate unter den rund 21 Millionen Ruheständlern liegt derzeit bei 10,3 Prozent der deutschen Gesamtbevölkerung. Statistiker der Organisation für wirtschaftliche Entwicklung und Zusammenarbeit (OECD) streiten sich aber aufgrund von unterschiedlichen Berechnungsmethoden mit anderen Institutionen um die wahren Zahlen. Wohlfahrtsverbände und Gewerkschaften gehen heute schon von rund 15 Prozent der älteren Bevölkerung aus. Die Zahl der Betroffenen wird in den nächsten fünfzehn Jahren auf zehn Millionen Menschen ansteigen, sind sich fast alle Experten einig. Tendenz: weiter steigend.
|
|